Dienstag, 5. Juni 2018

Profil

Eine Beteiligung am sprachanalytischen Forum im AutorenVerlag Matern ist eine Herausforderung. Die Arbeit des Forums betrifft analytische Philosophie als auch analytische Belletristik. Das Besondere der Tätigkeiten liegt nicht im rekapitulieren bekannter Positionen, sondern in der Entwicklung von neuen Ansätzen, philosophischen und belletristischen, ausgehend von der (deutschen) Sprache.

Mein vielleicht wertvollster Beitrag im Forum war / ist meine philosophische "Theorie des selektiven Bezugs", die in erster Auflage 2015 erschien, an deren Konkretisierung und Erweiterung ich immer noch arbeite. Eine zentrale Hypothese lautet, dass sich Zeichen, im Unterschied zu Worten / Texten, nicht auf Empirie beziehen können. Sie lassen Vergleiche mit der Empirie und ihrer Messung zu, aber keinen Bezug. Die Irrwege in der relevanten Literatur reichen sogar soweit, dass Mathematik entweder für die Empirie 'stehen könne', oder, ein sonderbares Extrem, dass Mathematik die 'Sprache der Natur' sei, was immer in diesem Kontext auch unter 'Sprache' und 'Natur' verstanden wird. Mehr als Metaphern hat man offenbar nicht zu bieten, Wissenschaftsprosa.

Berücksichtigt man den traditionellen Stellenwert der Mathematik und ihres Formalismus in den Naturwissenschaften und der analytischen Philosophie, kommt meine Hypothese einem mutwilligen Anschlag gleich! Für mich handelt es sich jedoch um eine Rettung der Mathematik und ihrer Relevanz aus der weit verbeiteten wissenschaftlichen Prosa.

Auch die analytische Philosophie ist zu befragen, damit neue Erkenntnisse veraltete Positionen ablösen können.